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„Getting to know me“ ist ein Konzept für Menschen mit Demenz aus UK

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Demenz – Getting to know me

„Getting to Know Me“ (deutsch: „Mich kennenlernen“) ist ein Ansatz oder eine Methode in der Therapie, die dazu dient, die persönlichen Interessen, Vorlieben, Fähigkeiten und Lebensgeschichten einer Person kennenzulernen. Es kann therapeutischen Kontexten verwendet werden, um eine Beziehung aufzubauen und das Verständnis für die individuellen Bedürfnisse eines Einzelnen zu fördern.

Der Start ist das Assessment:

  1. Persönliche Informationen: Hierbei kann es um grundlegende Informationen wie den Namen, das Alter und den aktuellen Lebensstatus gehen. Lern mich kennen
  2. Interessen und Hobbys: Fragen nach Interessen, Hobbys oder Aktivitäten, die die Person gerne macht oder in der Vergangenheit genossen hat. Zum Beispiel Musikgenres, Lieblingskünstler, bevorzugte Aktivitäten, Bücher oder Filme.
  3. Lebensgeschichte: Ein kurzer Überblick über wichtige Lebensereignisse, wichtige Meilensteine, bedeutungsvolle Erinnerungen oder Erfahrungen, die das Leben der Person geprägt haben könnten.
  4. Stärken und Fähigkeiten: Erforschung der Fähigkeiten, Talente und Stärken der Person, sei es in Bezug auf Musik, Handwerk, Kommunikation oder andere Bereiche.
  5. Präferenzen in der Therapie: Erkunden, wie die Person die Therapie erleben möchte, welche Arten von Aktivitäten, Interventionen oder Herangehensweisen für sie angenehm oder effektiv sind.

Getting to know me – Konzept aus Großbritannien

„Getting to Know Me“ ist z.B. ein Fragebogen, der von der Alzheimer Society UK entwickelt wurde

  • Dieser Fragebogen dient dazu, Informationen über die Lebensgeschichte und Vorlieben von Menschen mit Demenz zu sammeln, um die Pflege und Betreuung besser auf ihre individuellen Bedürfnisse und Vorlieben abstimmen zu können. Der Fragebogen enthält Fragen zu verschiedenen Lebensbereichen wie beispielsweise der Ausbildung, Arbeit, Familie, Freizeitaktivitäten, Hobbys und Interessen sowie zu wichtigen Ereignissen und Erfahrungen im Leben der betroffenen Person.
  • Das Ziel des „Getting to Know Me“ Fragebogens ist es, das Verständnis der Pflegekräfte und Betreuer für die Person mit Demenz zu verbessern, um eine individuellere und personenzentriertere Pflege und Betreuung zu ermöglichen. Es soll dabei helfen, die Lebensqualität und das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz zu verbessern.
  • Es ist wichtig zu beachten, dass der „Getting to Know Me“ Fragebogen ein Instrument ist, das von Pflegekräften und Betreuern freiwillig eingesetzt werden kann, um eine bessere Betreuung von Menschen mit Demenz zu ermöglichen.

Fragen/Lösungen für das Konzept „Getting to know me“

  • Hier sind einige Beispiele für die Art von Fragen, die im Fragebogen enthalten sein können:
    • Was war Ihr Beruf, bevor Sie in den Ruhestand gegangen sind?
    • Haben Sie in Ihrem Leben besondere Hobbys oder Interessen gehabt?
    • Was waren Ihre Lieblingsferienziele oder -erlebnisse?
    • Gab es in Ihrem Leben besondere Herausforderungen, die Sie bewältigen mussten?
    • Was sind Ihre Lieblingsmusikstücke oder -künstler?
    • Was sind Ihre Lieblingsbücher oder -autoren?
    • Was sind Ihre Lieblingsfilme oder -fernsehserien?
    • Gab es in Ihrem Leben bedeutende Menschen, die für Sie wichtig waren?

Diese Fragen und weiterführende Fragen dienen nur als Beispiele und können je nach Bedarf angepasst werden. Das Ziel ist es, ein umfassendes Bild von der Person zu erhalten, um ihre individuellen Bedürfnisse und Vorlieben besser zu verstehen und darauf eingehen zu können.

Getting to know me – Vorgehensweise

Trainingsunterlagen „Lern von mir“

  • Anhand von Trainingsunterlagen, PPPräsentationen und Ablaufplanung von 10-20 min. Einheiten Training, wird mit dem Austausch Verständnis für den Menschen mit Demenz erreicht.
  • Nach dem Verständnis folgt die Pflege- und Betreuungsplanung
  • Schlüsselthemen die behandelt werden

    • Demenz, eine Einführung – was es ist (und was nicht)

    • Grundsätze der personenzentrierten Demenzversorgung – Verbesserung der Kommunikation 

    • Herausforderndes Verhalten und Lösungsmöglichkeiten
    • Die physische Umgebung – Möglichkeiten finden, Aktivität und Beschäftigung zu ermöglichen 

    • Einführung in das Verstehen und Reagieren Verhaltensweisen, die herausfordern,

    • Unterstützung von Verwandten und Freunden

    • Praxis entwickeln und persönliche Ziele

So ist der „Getting to Know Me“-Fragebogen gefüllt mit einer Vielzahl von Fragen, die darauf abzielen, ein umfassendes Verständnis für die Lebensgeschichte und Vorlieben der betroffenen Person zu gewinnen. Und damit auch der Anfang eines langen Prozesses um auf die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen mit Demenz einzugehen.

Mein Vorschlag:

Hinweis der Dozentin: Jeden Beitrag habe ich gemäß meiner Erfahrung und meines Wissens geschrieben. Seit 23 Jahren sehe ich in meinen Seminaren als Dozentin für Pflegeberufe jährlich >1500 Mitarbeiter. Für Stammkunden – teilweise über Jahre – arbeite ich an den Konzepten der Mitarbeiterentwicklung mit. Aus diesem Blickwinkel sind meine Beiträge entstanden und das Angebot meines Wissens. Manche Vereinfachung von Sachverhalten, auch kleinere Unschärfen gehen an die Kürze und leichte Verständlichkeit der Berichte. Ein Blick in meine Seminarausschreibungen geben mehr und genauere Informationen, mehr noch in den Seminaren selbst. Andere Berufsgruppen in der Bewohner- und Patientenversorgung mögen eine unterschiedliche Sichtweise haben, die ich schätze und auch gerne für beide Seiten bereichernd diskutiere. Schreiben Sie an info@horvath-pflege.com.

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