Für Mitarbeiter der Eingliederungshilfe
Zitat aus einem Vortrag der Buchautorin von „Pflege von Menschen mit geistigen Behinderungen: Pflegebedarfsanalyse, Planung, Dokumentation gemäß H. M. B.-W-Hilfeplanung“, Annelene Schulze Höing:
»Stellenwert von Grundpflege in Einrichtungen der Eingliederungshilfe
Der fachliche Diskurs zur Pflege in Einrichtungen der Eingliederungshilfe misst dem Bereich der Grundpflege nur geringen Stellenwert bei. Dabei betreffen ca. 90 % aller pflegerischen Assistenzleistungen diesen Bereich. Bei der Planung und Ausführung von Grundpflege können pflegerisch ausgebildete Mitarbeitende Risiken im Vorfeld erkennen und durch gezielte Prävention abwenden. Damit wird ein wertvoller Beitrag zur Gesundheitsfürsorge der Klient(inn)en geleistet.«
Einrichtungen der Eingliederungshilfe müssen ihre pädagogischen Kernprozesse klar herausstellen, um nicht die eigentliche Existenzberechtigung aus dem Auge zu verlieren und sich der Pflegeleistung öffnen, da die Bewohner immer älter werden.
Die Unterstützung bei den Aktivitäten des täglichen Lebens im Rahmen der Grundpflege ist jedoch ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit für alle Mitarbeiter in der Eingliederungshilfe. Im Rahmen der Grundpflege wird der Klient ganzheitlich betrachtet und unter Einbeziehung seiner sozialen Umwelt entsprechend seiner Risiken aufgeklärt und beraten.
Prophylaxen sind Teil der Grundpflege.
Den Regeln des MDS (Medizinischer Dienst des Spitzenverbands Bund der Krankenkassen e.V.) und der Expertenstandards für Prophylaxen des DNQP (Deutsches Netzwerk für Qualitätssicherung in der Pflege) entsprechend wird in 2 Seminartage (2 x 8 UE) ein Überblick wichtigen Prophylaxen angeboten.
Detaillierte Seminarbeschreibung
Organisatorisches
Seminatitel: | Wichtige Prophylaxen in der Grundpflege nach den Richtlinien des MDS und DNQP |
Zielgruppe: | Mitarbeiter der Eingliederungshilfe |
Dauer: | 2 Tage |
Ideale Gruppengröße: | 16 Personen |
Methoden: | Präsentation und Vortrag, Interaktion mit der Gruppe zum Thema, Erfahrungsaustausch und Analyse von Einzelsituationen, Visualisierung, Arbeit anhand von Fallstudien, praktische Übungen und situiertes Lernen mit dem Ziel Transfer an den Arbeitsplatz |
Seminarinhalte
- DNQP Expertenstandard „Dekubitusprophylaxe“
Richtige Einschätzung des Risikos mit den richtigen Instrumenten, druckentlastende und druckverteilende Maßnahmen, Transfertechniken zur Minimierung der Scherkräfte. Praktische Übungen - DNQP Expertenstandard „Sturzprophylaxe“ und Mobilitätsförderung
Risikoerkennung, Umgang mit Hilfsmitteln, Definition Sturz, geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung, Beratung und Schulung von Betroffenen/Angehörigen, Dokumentation der Risiken, Prophylaxen und Verlaufsbeobachtung. Praktische Übungen - DNQP Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“
Jeder pflegebedürftige Mensch mit Demenz erhält Angebote zur Beziehungsgestaltung, die das Gefühl, gehört, verstanden und angenommen zu werden sowie mit anderen Personen verbunden zu sein, erhalten oder fördert. Praktische Übungen - Expertenstandard des DNQP zur Förderung der Mundgesundheit in der Pflege
Menschen mit einem Unterstützungsbedarf bei der Durchführung der Mundpflege erhalten ihrem individuellen Bedarf und Bedürfnis entsprechend Unterstützung bei der Förderung der Mundgesundheit - MDS Richtlinien für „Soor- und Parotitisprophylaxe“
Beurteilung der Mundgesundheit, Risikoerkennung, allgemeine Erkrankungen des Mund-Rachen-Raumes, Mundpflege - MDS Richtlinien „Pneumonieprophylaxe“
Bislang durchgeführte Tätigkeiten zur Pneumonieprophylaxe kritisch reflektieren, Kriterien zur Gefährdungseinschätzung erarbeiten, geeignete Maßnahmen planen. Praktische Übungen: VATI- Lagerung, ASE (Atemstimulierende Einreibung ), aktiverende Zwerchfellatmung - MDS Richtlinien „Obstipationsprophylaxe“
(Anteile aus DNQP „Expertenstandard Ernährungsmanagement“)
Entstehung, Ursachen und Symptome einer Obstipation, Maßnahmenplanung zusammen mit dem Klienten - MDS Richtlinien „Thromboseprophylaxe“
Medizinische Grundlagen, Gefahrenpotential erkennen, geeignete Maßnahmenplanung, Verhalten im Notfall
Für jedes Thema stehen ca. 1,5 Zeitstunden zur Verfügung für einen Überblick, Grundlagen, Bearbeitung von Fragen und praktische Übungen. Schwerpunkte können gewählt werden.