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In Ruhe ver-rückt werden dürfen – geht das in der stationären Altenhilfe?

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er Ruhe verrückt werden dürfen“ bedeutet Freiheit von Druck für den Betroffenen

„In Ruhe verrückt werden dürfen“, demente Menschen mit dieser Grundidee zu betreuen heißt auch, dass dieser Mensch die Freiheit und Unterstützung hat, Gedanken und Handlungen auszudrücken oder zu gestalten, ohne ständige Korrektur oder Kontrolle. Dies bedeutet nicht, dass Mitarbeiter Betroffene ohne Betreuung und Unterstützung lassen, es geht um aktivieren, fördern ohne Überforderung. Lebensqualität und Würde bleiben erhalten, während die Krankheit sich langsam weiter entwickelt.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Demenz ein fortschreitender Zustand ist, bei dem das Gedächtnis, die Sprache, das Denken und die Fähigkeit, alltägliche Aufgaben auszuführen, beeinträchtigt werden können. Eine Person mit Demenz kann sich deshalb desorientiert und verwirrt fühlen. Es ist jedoch wichtig, ihr das Gefühl zu geben, dass sie immer noch respektiert und wertgeschätzt wird und dass sie in einer Umgebung lebt, die ihr Sicherheit und Komfort bietet.

Wie können Mitarbeiter helfen, dass Bewohner mit Demenz in Ruhe verrückt werden dürfen?

Einige Möglichkeiten:

  • Eine beruhigende und freundliche Umgebung schaffen, die sich an den Bedürfnissen der Person orientiert. Zum Beispiel können helle Lichter, laute Geräusche und unordentliche Räume bei einer Person mit Demenz Stress und Verwirrung verursachen.
  • Die Person ermutigen, ihre Gedanken und Emotionen auszudrücken. Ein offenes Ohr und eine freundliche Stimme können helfen, eine Verbindung herzustellen und die Person dazu ermutigen, sich auszudrücken.
  • Eine regelmäßige und strukturierte Routine schaffen, die der Person Sicherheit und Stabilität gibt. Zum Beispiel kann eine tägliche Routine aus Essen, Aktivitäten und Ruhepausen helfen, eine Person mit Demenz zu beruhigen und ihre Angst und Verwirrung zu verringern.
  • Einfache und verständliche Anweisungen geben. Eine Person mit Demenz kann Schwierigkeiten haben, komplexe Anweisungen oder Entscheidungen zu verstehen. Daher sollten Anweisungen klar und einfach sein.
  • Geduldig und respektvoll sein. Es kann frustrierend sein, mit einer Person mit Demenz zu kommunizieren, aber es ist wichtig, ruhig und respektvoll zu bleiben und nicht zu vergessen, dass sie immer noch eine einzigartige und wertvolle Person ist.
  • Es ist auch wichtig, dass Familienmitglieder und Betreuer sich selbst um ihre geistige und körperliche Gesundheit kümmern und Unterstützung von anderen Familienmitgliedern oder professionellen Betreuern suchen, um eine Person mit Demenz bestmöglich zu unterstützen.

Die verständnisvolle Versorgung von Demenz erfordert viel Verständnis und Empathie, um Menschen mit Demenz zu helfen, ihre Würde und Lebensqualität zu erhalten, während sie mit den Einschränkungen ihrer Erkrankung umgehen.

„In Ruhe verrückt werden dürfen“ – demente Menschen gut betreuen – mit dem Expertenstandard

Der Expertenstandard des DNQP, „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“ kann diesen Weg der verständnisvollen Betreuung unterstützen.

So obliegt es den Einrichtungen Strukturen aufzubauen, die solch eine Betreuung möglich machen – ich zitiere:

  • Die Einrichtung fördert und unterstützt eine person-zentrierte Haltung für eine die Beziehung fördernde und gestaltende Pflege von Menschen mit Demenz sowie ihren Angehörigen und sorgt für eine personzentrierte Pflegeorganisation.
  • Die Einrichtung stellt sicher, dass Mitarbeiter die Pflege von Menschen mit Demenz auf Basis eines person-zentrierten Konzepts gestalten und verfügt über eine interdisziplinäre Verfahrensregelung, in der die Zuständigkeiten für beziehungsfördernde und -gestaltende Angebote definiert sind.
  • Die Einrichtung schafft Rahmenbedingungen für individuelle Information, Anleitung und Beratung von Angehörigen und stellt zielgruppenspezifische Materialien über beziehungsfördernde und -gestaltende Maßnahmen zur Verfügung.
  • Die Einrichtung schafft Rahmenbedingungen für person-zentrierte, beziehungsfördernde und -gestaltende Angebote und sorgt für einen qualifikationsgemäßen Kenntnisstand aller an der Pflege Beteiligten.
  • Die Einrichtung stellt sicher, dass die Pflegefachkraft sowie andere an der Pflege Beteiligte ihre Beziehungsgestaltung zu den Menschen mit Demenz reflektieren können.

„In Ruhe verrückt werden dürfen“ – Der Auftrag ist klar definiert, die Umsetzung schwierig

Es kann sich jedoch langsam verbessern, wenn nach und nach ALLE Mitarbeiter Tagesseminare besuchen, die auf die Entwicklung einer teamorientierte Herangehensweise ausgerichtet sind. Themen sind das Krankheitsbild DEMENZ selbst, den verschiedenen Formen, Symptomen, Krankheitsverläufen – Schulungen, die nicht unbedingt medizinische Grundkenntnisse verlangen.

Was dann noch fehlt, ist eine Anleitung, ein Konzept, in die Welt der Demenz einzutreten. Mitarbeiterschulungen für alle Mitarbeiter, zuverlässige Handlungsleitlinien sind sinnvoll, damit sich das Team selbstständig reflektieren kann. Eine Tagesveranstaltung reicht dazu nicht aus. Viel praktisches Arbeiten und Einüben in Kleinstgruppen mit Evaluieren des eigenen Tuns ist nötig. Erst dann wird eine Übernahme der Kommunikationswerkzeuge in den Pflege- und Betreuungsalltag möglich. Praktische Übungen mit Reflektion kosten Zeit, gut investierte Zeit.

Seminare zu Demenz:

Hinweis der Dozentin: Jeden Beitrag habe ich gemäß meiner Erfahrung und meines Wissens geschrieben. Seit 23 Jahren sehe ich in meinen Seminaren als Dozentin für Pflegeberufe jährlich >1500 Mitarbeiter. Für Stammkunden – teilweise über Jahre – arbeite ich an den Konzepten der Mitarbeiterentwicklung mit. Aus diesem Blickwinkel sind meine Beiträge entstanden und das Angebot meines Wissens. Manche Vereinfachung von Sachverhalten, auch kleinere Unschärfen gehen an die Kürze und leichte Verständlichkeit der Berichte. Ein Blick in meine Seminarausschreibungen geben mehr und genauere Informationen, mehr noch in den Seminaren selbst. Andere Berufsgruppen in der Bewohner- und Patientenversorgung mögen eine unterschiedliche Sichtweise haben, die ich schätze und auch gerne für beide Seiten bereichernd diskutiere. Schreiben Sie an info@horvath-pflege.com.
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