.. Pflege quo vadis in 2024?
Am 17.09.22 hat die EU-Commission ein Positionspapier veröffentlicht,
A European Care Strategy for caregivers and care receivers (Europäische Strategie für Pflegekräfte und Pflegeempfänger?
Es ist ein Vorschlag, ein Plan, hat (noch) keine gesetzgebende Kraft. Zu verstehen ist jedoch, dass solche Pläne Langzeitziele unterstützen und Maßnahmen auf EU-Länderebene maßgeblich beeinflussen. Auf 24 Seiten kann nachgelesen werden, wie die Zukunft der Langzeitpflege aussehen wird/kann Strategiepapier.
Die Basis bildet die Berechnung der Bevölkerungsentwicklung in der EU: 30.8 million in 2019 to 33.7 million in 2030 and 38.1 million in 2050, ein Zuwachs von fast 25%
Wer soll pflegen? Wie soll gepflegt werden? Pflege – quo vadis in 2024?
Alle Maßnahmen und Veränderungen der letzten Jahre können aus diesem Blickwinkel betrachtet werden: SIS, Digitalisierung der Pflege, die Qualitätsindikatoren (bisher stat. Altenhilfe), die 2x/Jahr an den MD weitergegeben werden, Pflegestudium, Pflegeausbildung in der Generalistik, Praxisanleiter mit Qualitätstandards durch jährliche Auffrischung, Start der Einführung der neuen Stellenplanberechnung seit 01.07.23, neues Berufsbild (deutschlandweit), der Pflegeassistent, auch ausgebildet in der Generalistik … und mehr …
Da ist z.B. im EU-weiten Assessment zu lesen:
- Qualitätsherausforderung und Qualitätsstandards für die Langzeitpflege und ihre Sicherungsmechanismen sind oft schwach. Viele Mitgliedstaaten verfügen traditionell über ein solides Regelwerk und geltende Normen Heimpflege. Im Gegensatz dazu sind solche Standards für den Heim- und Privatbereich oft weniger gut entwickelt in der gemeindenahen/ambulanten Pflege. Auch wenn Qualitätsstandards vorhanden sind, beschränken sie sich oft auf das Grundlegende Ernährungs- und Hygieneanforderungen. Sie berücksichtigen nicht das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Menschen, die Pflege erhalten. Darüber hinaus ist die Einhaltung durch alle Anbieter öffentlicher Langzeitpflege gewährleistet und privat ist uneinheitlich und in vielen Mitgliedstaaten mangelt es an angemessener Qualitätssicherung Mechanismen. (google-Übersetzung)
Pflege – quo vadis in 2024?
Dieses Positionspapier ist nicht das erste, jedoch das neueste, mehr lesen in der „Vision für ein gesundes Europa“
So gibt es derzeit mehrere Initiativen und Maßnahmen in Deutschland, die darauf abzielen, die Pflege zu verbessern und zu reformieren. Zum Beispiel wurde im Jahr 2020 das „Gesetz zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Pflege“ (GPVG) verabschiedet, das verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Pflegequalität und der Arbeitsbedingungen von Pflegekräften vorsieht. Dazu gehören unter anderem eine bessere Finanzierung der Pflege und die Einführung von personalisierten Pflegeplanungen.
Insgesamt ist es wahrscheinlich, dass es in den kommenden Jahren weitere Veränderungen in der Pflege in Deutschland geben wird, um die Herausforderungen im Bereich der Pflege zu bewältigen und die Qualität der Pflege weiter zu verbessern. Einige kündigen sich heute, Ende 2023, schon an. Es ist jedoch schwer vorherzusagen, welche konkreten Veränderungen genau geplant sind und wie sie umgesetzt werden. Deshalb ist es so wichtig, informiert zu bleiben. Prävention vor Überraschungen.
Das „Gesetz zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Pflege“ (GPVG), das im Jahr 2020 in Deutschland verabschiedet wurde, sieht verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Pflege vor. Einige der wichtigsten Veränderungen sind:
- Bessere Finanzierung der Pflege: Das GPVG sieht vor, dass die Krankenkassen in den Jahren 2020 bis 2022 zusätzliche Mittel in Höhe von insgesamt 1,2 Milliarden Euro für die Pflege bereitstellen. Diese Mittel sollen insbesondere für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Pflegekräften und die bessere Versorgung von Pflegebedürftigen eingesetzt werden.
- Personalisierte Pflegeplanung: Das GPVG schreibt vor, dass ab dem Jahr 2021 für jeden Pflegebedürftigen ein individueller Pflegeplan erstellt werden muss. Dieser Plan soll auf die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen abgestimmt sein und die Versorgung durch die Pflegekräfte verbessern.
- Verbesserung der Arbeitsbedingungen: Das GPVG sieht verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Pflegekräften vor, wie zum Beispiel die Einführung von Mindestpersonalvorgaben und die Stärkung der Rolle von Pflegefachkräften in der Versorgung.
- Stärkung der Prävention: Das GPVG fördert auch die Prävention von Pflegebedürftigkeit und sieht vor, dass Pflegekräfte gezielt geschult werden, um Risikofaktoren für Pflegebedürftigkeit frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
- Insgesamt soll das GPVG dazu beitragen, die Qualität der Pflege in Deutschland zu verbessern und die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften zu stärken.
Änderung im finanziellen Rahmen – vor allem für die Langzeitpflege, Pflegeleistung 2024
- Erhöhung des Pflegegeldes
- Anhebung der Pflegesachleistungen
- Vorgezogenes Entlastungsbudget für junge Pflegebedürftige
- Besserer Zugang zum Pflegeunterstützungsgeld
- Erhöhung des Zuschlags zu Pflegekosten in stationärer Pflege
In vielen Ländern gibt es Bestrebungen, die Pflege zu verbessern und die Bedürfnisse älterer Menschen besser zu erfüllen. Dies kann zu Änderungen in der Gesetzgebung führen. Ziel ist, die Qualität der Pflege zu verbessern und den Zugang zu Pflegeleistungen zu erweitern. Damit verbessert sich auch die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte? Das Fragezeichen habe ich mit Absicht gesetzt!
Pflegegesetzgebung und Änderungen, Pflege – quo vadis in 2024?
Einige potenzielle Entwicklungen, die sich auf die Pflegegesetzgebung auswirken können, sind:
- Erhöhung der Finanzierung: Die Regierungen können die Finanzierung für die Pflege erhöhen, um sicherzustellen, dass Einrichtungen die notwendigen Ressourcen haben, um eine hohe Qualität der Pflege aufrechtzuerhalten.
- Verbesserung der Arbeitsbedingungen: Gesetze können erlassen werden, um die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte zu verbessern und sicherzustellen, dass sie fair entlohnt und angemessen unterstützt werden.
- Förderung von Innovationen: Gesetze können die Einführung von neuen Technologien und innovativen Ansätzen zur Pflege fördern, um die Qualität der Pflege zu verbessern und den Arbeitsaufwand für Pflegekräfte zu reduzieren.
- Regulierung von Pflegeeinrichtungen: Gesetze können auch erlassen werden, um die Qualität der Pflegeeinrichtungen zu regulieren und sicherzustellen, dass sie den gesetzlichen Standards entsprechen.
- Unterstützung von pflegenden Angehörigen: Gesetze können auch darauf abzielen, pflegende Angehörige zu unterstützen, indem sie beispielsweise finanzielle Unterstützung oder andere Ressourcen bereitstellen.
- Es ist wichtig zu betonen, dass die oben genannten Punkte mögliche Entwicklungen darstellen und dass es von Land zu Land Unterschiede geben kann. Es ist auch möglich, dass andere Faktoren die Pflegegesetzgebung beeinflussen, die derzeit nicht vorhersehbar sind.
Fachkräftemangel in der Pflege, Pflege – quo vadis in 2024?
Der Fachkräftemangel in der Pflege ist ein großes Problem in Deutschland. Es kann zu einer schlechteren Versorgung der Pflegebedürftigen und zu Überlastung der verbleibenden Pflegekräfte führen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diesen Mangel zu verbessern:
- Verbesserung der Arbeitsbedingungen: Pflegekräfte arbeiten oft unter schwierigen Bedingungen und sind oft überlastet. Durch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, wie z.B. eine höhere Vergütung, eine bessere Work-Life-Balance, oder eine Reduzierung der Arbeitsbelastung können Pflegekräfte motiviert und langfristig im Beruf gehalten werden.
- Ausbildung und Qualifizierung: Eine bessere Ausbildung und Qualifizierung von Pflegekräften kann dazu beitragen, die Qualität der Pflege zu verbessern und Pflegekräfte zu motivieren. Es ist wichtig, dass die Ausbildung und Qualifizierung den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen und der Gesellschaft entspricht und dass die Ausbildung attraktiv ist.
- Förderung von Berufswechseln: Viele Menschen haben einen beruflichen Hintergrund, der für die Pflege relevant sein kann, aber nicht notwendigerweise eine Pflegeausbildung umfasst. Es ist wichtig, dass diese Menschen gefördert werden, um einen Berufswechsel in die Pflege zu vollziehen, indem zum Beispiel Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen angeboten werden. Dies betrifft vor allem Auszubildende am Anfang ihres Berufslebens. Es gibt so viele Möglichkeiten nach der Ausbildung für eine Pflegefachkraft – nicht jeder muss für die stationäre Altenhilfe geeignet sein um eine Prüfung zu bestehen. Nein, Praxisanleiter haben die Aufgabe, die Kompetenzen der Auszubildenden zu sehen, zu fördern und Vorschläge zu machen. Vor allem dann, wenn Auszubildende die Ausbildung abbrechen wollen – immerhin 30% – das kann so nicht bleiben.
Neue Medien nutzen
- Digitalisierung: Die Digitalisierung bietet Möglichkeiten, die Pflege zu unterstützen und Pflegekräfte zu entlasten. So z.B. durch den Einsatz von Telemedizin oder der Nutzung von Pflegerobotern. Dadurch können Arbeitsprozesse effizienter gestaltet werden, was die Arbeitsbelastung reduziert und die Attraktivität des Berufs erhöht. Digitalisierung in der Betreuung, Alltagsbegleitung (z.B. Gruppenbeschäftigung mit CareTable) schafft Möglichkeiten, den Zeiteinsatz auch für Einzelbeschäftigung zu planen. Niemand hilft jedoch den Betreuungskräften beim Organisationswechsel – zumindest gewinne ich den Eindruck bei >30 Seminareinheiten für die geforderten 16 UEs/Jahr. So habe ich kürzlich eine Einrichtung besucht, deren meisten Betreuungsmitarbeiter nicht wussten, wo der CareTable steht. Auch wussten sie nicht, welche Möglichkeiten es bietet. … und er kostet mit allen Updates als Kauf 8.690€!!! Steht rum, weil Mitarbeiter nicht wissen, wie sie es nutzen können?
- Internationalisierung: Eine weitere Möglichkeit, den Fachkräftemangel in der Pflege in Deutschland zu verbessern – Fachkräfte aus dem Ausland. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass die Arbeitsbedingungen für die ausländischen Pflegekräfte angemessen sind und die interkulturelle Integration gelingt. Und auch hier habe ich Anmerkungen aus der Praxis: Deutschland ist nicht gerade für Fremdenfreundlichkeit bekannt, das merkt jeder Mitarbeiter aus dem Auslang – Ausnahmen gibt es immer …
Insgesamt ist es wichtig, dass die Politik und die Arbeitgeber gemeinsam Maßnahmen ergreifen. Dem Fachkräftemangel in der Pflege muss entsprechend begegnet werden. Nur so kann eine gute Versorgung der Pflegebedürftigen in Deutschland sichergestellt werden
Wie in all meinen Beiträgen, ist es meine Sammlung und somit auch meine Sicht als Dozentin für die Pflege. Es ist nicht meine Absicht zu pauschalisieren, ausschließlich meine Sicht darzustellen. Dafür bitte ich um Verständnis.
Hinweis der Dozentin:
Jeden Beitrag habe ich gemäß meiner Erfahrung und meines Wissens geschrieben. Seit 23 Jahren sehe ich in meinen Seminaren als Dozentin für Pflegeberufe jährlich >1500 Mitarbeiter. Für Stammkunden – teilweise über Jahre – arbeite ich an den Konzepten der Mitarbeiterentwicklung mit. Aus diesem Blickwinkel sind meine Beiträge entstanden und das Angebot meines Wissens. Manche Vereinfachung von Sachverhalten, auch kleinere Unschärfen gehen an die Kürze und leichte Verständlichkeit der Berichte. Ein Blick in meine Seminarausschreibungen geben mehr und genauere Informationen, mehr noch in den Seminaren selbst. Andere Berufsgruppen in der Bewohner- und Patientenversorgung mögen eine unterschiedliche Sichtweise haben, die ich schätze und auch gerne für beide Seiten bereichernd diskutiere. Schreiben Sie an info@horvath-pflege.com.
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