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Hilfsmittel bei Sturzgefahr – Expertenstandard DNQP

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rhüWelche Hilfsmittel gibt es bei Sturzgefahr?

Das Thema kann für viele langweilig sein. Für Bewohner im höheren Lebensalter ist es so wichtig.

Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die in der Altenhilfe eingesetzt werden können, um das Sturzrisiko älterer Menschen zu reduzieren.

  • Gehhilfen: Gehhilfen wie Gehstöcke, starre Gehgestelle, Rollatoren und Rollstühle, die vom Sitzenden selbst bewegt werden, können älteren Menschen helfen, ihre Balance zu halten und sicherer zu gehen. Dreipunktgehstock für mehr Stabilität, Anti-Freezing-Gehstock mit Laserlicht für M. Parkinson
  • Toilettenstuhl: um die Sturzgefahr der nächtlichen Toilettengänge zu minimieren, ist ein Nachtstuhl am Bett oft eine große Hilfe.
  • Sturzmatte: Eine Sturzmatte kann unter dem Bett platziert werden, um das Risiko von Verletzungen im Falle eines Sturzes zu reduzieren. Pflegestandard zum Einsatz von Sturzmatten.
  • Anti-Rutsch-Matten: Anti-Rutsch-Matten oder Anti-Rutsch-Pads können in Bereichen platziert werden, die besonders rutschig sind, wie z.B. in Badezimmern oder auf glatten Böden.
  • Anti-Rutsch-Socken: können helfen, können eine extra Stolperfalle sein
  • Handläufe: Handläufe können an Treppen, in Duschen und anderen Bereichen angebracht werden, um älteren Menschen zusätzliche Stütze zu geben.
  • Haltegriffe: Haltegriffe an allen wichtigen Stellen minimieren die
  • Türschwellen: Türschwellen können entfernt oder abgeflacht werden, um das Stolpern älterer Menschen zu vermeiden.
  • Beleuchtung: Eine ausreichende Beleuchtung kann das Sturzrisiko verringern, indem sie älteren Menschen hilft, Hindernisse und Unebenheiten im Weg zu erkennen.
  • Hüftprotektoren: unterschiedliche Ausfertigungen für unterschiedlichen Bedarf, Auswahl

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Hilfsmittel nur Teil eines umfassenden Sturzpräventionsprogramms sind und dass individuelle Bedürfnisse und Fähigkeiten berücksichtigt werden müssen, um die am besten geeigneten Maßnahmen zu treffen.

Sturzprävention bei Sturzgefahr – ein Konzept

Verhütung von Stürzen ist ein wichtiger Aspekt in der Betreuung älterer Menschen, da Stürze zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen können. Sturzprophylaxe in der Häuslichkeit verhindet für eine ganze Zeit die stationäre Versorgung. Der Expertenstandard des DNQP zur Sturzprophylaxe gibt viele Hilfen:

  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung kann dazu beitragen, Muskelkraft, Balance und Koordination zu verbessern und somit das Sturzrisiko zu reduzieren. Seniorengymnastik, Körperübungen mit und ohne Musik, es gibt unzählige Programme, die genau auf die Bedürfnisse des alten Menschen zugeschnitten werden können. z.B. PAF in Berlin und Sachsen-Anhalt.
  • Umgebungsgestaltung: Die Gestaltung der Umgebung kann das Sturzrisiko reduzieren. Dazu gehören beispielsweise rutschfeste Bodenbeläge, eine angemessene Beleuchtung, Handläufe an Treppen und Haltegriffe im Bad. Am besten fragt man Experten für eine Wohnungsbegehung mit nachfolgender Beratung. Die Sanitätshäuser bieten diesen Service.
  • Medikamentenmanagement: Einige Medikamente können das Sturzrisiko erhöhen und die Medikamentenliste von Bewohnern überprüfen gehört zu den wichtigsten und auch schwierigsten Aufgaben.
  • Seh- und Hörtest: Seh- und Hörtests können helfen, Probleme zu identifizieren, die das Sturzrisiko erhöhen können.
  • Ernährungsmanagement nach Risikoassessment: Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, Knochen und Muskeln zu stärken und somit das Sturzrisiko zu reduzieren.
  • Hilfsmittel: Hilfsmittel wie Gehhilfen, Rollatoren oder Sturzmatten können älteren Menschen zusätzliche Stabilität bieten.

Es ist wichtig, dass Sturzprävention als kontinuierlicher Prozess betrachtet wird, der regelmäßig überprüft und angepasst wird, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse und Fähigkeiten jedes Einzelnen berücksichtigt werden.

Was ist wichtig beim Hilfsmittelmanagement für Sturzgefahr?

Erstens:

Hygiene ist ein sehr wichtiger Aspekt bei der Pflege von Hilfsmitteln, da es dazu beiträgt, die Verbreitung von Bakterien und Infektionen zu reduzieren und die Haltbarkeit der Hilfsmittel zu verlängern. Hier sind einige wichtige Schritte, die bei der Hygiene von Hilfsmitteln beachtet werden sollten:

  • Händewaschen: Bevor Sie mit der Reinigung der Hilfsmittel beginnen, sollten Sie sich gründlich die Hände waschen, um die Übertragung von Keimen zu vermeiden.
  • Reinigung: Verwenden Sie eine geeignete Reinigungslösung und ein weiches Tuch, um die Hilfsmittel gründlich zu reinigen. Vermeiden Sie scharfe oder abrasive Reinigungsmittel, da sie das Material beschädigen können.
  • Desinfektion: Um sicherzustellen, dass alle Bakterien abgetötet werden, sollten die Hilfsmittel regelmäßig desinfiziert werden. Verwenden Sie dazu einen geeigneten Desinfektionsmittel, das für das Material des Hilfsmittels geeignet ist.
  • Trocknen: Stellen Sie sicher, dass die Hilfsmittel vollständig trocken sind, bevor Sie sie wieder verwenden oder lagern. Feuchtigkeit kann zu Schimmelbildung und schlechtem Geruch führen.
  • Lagerung: Lagern Sie die Hilfsmittel an einem trockenen, sauberen Ort, um das Risiko einer Kontamination zu minimieren.

Was ist weiterhin wichtig beim Hilfsmittelmanagement für Sturzgefahr?

Zweitens:

Es ist wichtig, die Anweisungen des Herstellers zu befolgen und regelmäßige Wartung und Inspektionen durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Hilfsmittel ordnungsgemäß funktionieren.

  • Visuelle Inspektion: Überprüfen Sie das Hilfsmittel auf sichtbare Schäden, wie Risse, Brüche oder abgenutzte Teile. Überprüfen Sie auch alle Befestigungen, um sicherzustellen, dass sie sicher und stabil sind.
  • Funktionsprüfung: Überprüfen Sie alle Funktionen des Hilfsmittels, um sicherzustellen, dass es ordnungsgemäß funktioniert. Stellen Sie sicher, dass alle Gelenke oder Verstellmöglichkeiten einwandfrei funktionieren und dass alle Verschlüsse und Sicherheitsmechanismen ordnungsgemäß arbeiten.
  • Belastungstest: Führen Sie einen Belastungstest durch, um sicherzustellen, dass das Hilfsmittel in der Lage ist, das Körpergewicht des Benutzers zu tragen und bei Verwendung stabil bleibt.
  • Benutzerfeedback: Befragen Sie den Benutzer, ob das Hilfsmittel bequem und funktionsfähig ist und ob es für seine Bedürfnisse geeignet ist.
  • Wartung und Reparatur: Führen Sie regelmäßige Wartungsarbeiten an dem Hilfsmittel durch, wie z.B. die Schmierung von Gelenken oder das Austauschen von abgenutzten Teilen. Wenn das Hilfsmittel beschädigt oder defekt ist, sollte es repariert oder ausgetauscht werden.

Durch regelmäßige Überprüfung der Funktionalität von Hilfsmitteln können Sie sicherstellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren und die Sicherheit des Benutzers gewährleisten. Es ist auch wichtig, die Anweisungen des Herstellers zu befolgen und professionelle Hilfe bei der Wartung oder Reparatur von Hilfsmitteln in Anspruch zu nehmen, wenn dies erforderlich ist.

Und was fehlt noch? Das richtige Dokumentieren.

Meine Seminarvorschläge:

Hinweis der Dozentin: Jeden Beitrag habe ich gemäß meiner Erfahrung und meines Wissens geschrieben. Seit 23 Jahren sehe ich in meinen Seminaren als Dozentin für Pflegeberufe jährlich >1500 Mitarbeiter. Für Stammkunden – teilweise über Jahre – arbeite ich an den Konzepten der Mitarbeiterentwicklung mit. Aus diesem Blickwinkel sind meine Beiträge entstanden und das Angebot meines Wissens. Manche Vereinfachung von Sachverhalten, auch kleinere Unschärfen gehen an die Kürze und leichte Verständlichkeit der Berichte. Ein Blick in meine Seminarausschreibungen geben mehr und genauere Informationen, mehr noch in den Seminaren selbst. Andere Berufsgruppen in der Bewohner- und Patientenversorgung mögen eine unterschiedliche Sichtweise haben, die ich schätze und auch gerne für beide Seiten bereichernd diskutiere. Schreiben Sie an info@horvath-pflege.com.
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