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Ganzheitliches Gedächtnistraining anbieten ist ein Segen

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Ganzheitliches Gedächtnistraining – Geschichte

Ganzheitliches Gedächtnistraining bezieht sich auf Übungen und Aktivitäten, die verschiedene kognitive Fähigkeiten ansprechen und fördern, wie Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Gedächtnis, Konzentration, Logik, Sprache und Kreativität. Diese Art von Training ist besonders wichtig für ältere Menschen, da es helfen kann, geistige Fähigkeiten zu erhalten und zu verbessern.

Begonnen hat die Geschichte mit Franziska Stengel (1904-1997), einer Wiener Ärztin und Gerontologin, 1987 wurde der Verband gegründet. Das Ziel ist, Menschen im höheren Alter und Ruhestand mit Spielen und Denkaufgaben zu viel geistiger Beweglichkeit anzuregen, damit nichts einrostet. Die Auswahl ist inzwischen riesig.

Struktur des ganzheitlichen Gedächstnistrainings

12 Trainingsziele werden anvisiert mit vielen praktischen Übungen:

  • Assoziatives Denken – Verknüpfung neuer Informationen mit bereits gespeicherten
  • Denkflexibilität – Fähigkeit, auf wechselnde Situationen schnell zu reagieren
  • Phantasie & Kreativität – Vorstellungs- oder Einbildungskraft fördern, schöpferische Einfälle anregen
  • Formulierung – Einen Sachverhalt oder Gedanken in sprachlich richtiger Form ausdrücken
  • Konzentration – Die ungeteilte Aufmerksamkeit auf eine Sache lenken
  • Logisches Denken – Folgerichtiges, schlüssiges Denken aufgrund gegebener Aussagen
  • Merkfähigkeit – Die Fähigkeit, Wahrnehmungen kurzfristig und langfristig zu speichern
  • Strukturieren – Inhalte nach einem Bezugs- oder Regelsystem aufbauen und gliedern
  • Urteilsfähigkeit – Treffen einer Entscheidung nach Abwägen aller bekannten Faktoren
  • Wahrnehmung – Etwas bewusst mit einem oder mehreren Sinnen aufnehmen
  • Wortfindung – Abrufen von Wörtern aus dem Wortspeicher
  • Zusammenhänge erkennen – Neue Informationen in bestehende Wissensstrukturen integrieren und sinnvolle Zusammenhänge herstellen

Aufbau einer Einheit zum ganzheitlichen Gedächtnistraining

In meinem Beispiel für orientierte Bewohner werden verschiedene kognitive Fähigkeiten angesprochen und speziell gefördert, wie Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Gedächtnis, Konzentration, Logik, Sprache und Kreativität.

Der Aufbau einer Übungseinheit zum ganzheitlichen Gedächtnistraining sollte so gestaltet sein, dass verschiedene kognitive Fähigkeiten angesprochen und trainiert werden.

Hier einige Schritte, die in der Gestaltung einer Übungseinheit berücksichtigt werden sollten:

  • Aufwärmphase: Beginnen Sie die Übungseinheit mit einer kurzen Aufwärmphase, die das Gehirn aktiviert und auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereitet. Dies kann eine kurze Diskussion über ein aktuelles Thema, eine Entspannungsübung oder eine Bewegungsübung sein.
  • Gedächtnisübungen: Beginnen Sie mit einer Gedächtnisübung, die das Kurzzeit- oder Langzeitgedächtnis trainiert. Zum Beispiel können Sie eine Liste von Wörtern oder Gegenständen präsentieren und die Teilnehmer auffordern, sich diese zu merken und später zu reproduzieren.
  • Sprachliche Aktivitäten: Fahren Sie mit sprachlichen Aktivitäten fort, wie zum Beispiel einem Kreuzworträtsel, einem Anagramm oder einem Rätsel, um die sprachlichen Fähigkeiten zu trainieren.
  • Kreative Aufgaben: Bieten Sie den Teilnehmern eine kreative Aufgabe an, wie zum Beispiel das Zeichnen oder Schreiben von Gedichten oder Geschichten, um die kreative Seite des Gehirns zu aktivieren.
  • Logische Aufgaben: Fügen Sie logische Aufgaben ein, wie zum Beispiel ein Sudoku, ein Denksportaufgabe oder ein Puzzlespiel, um das logische Denken zu trainieren.
  • Bewegungsübungen: Integrieren Sie eine Bewegungsübung, wie zum Beispiel Tai-Chi, um die Durchblutung des Gehirns zu fördern und die kognitiven Fähigkeiten zu verbessern.
  • Musikalische Aktivitäten für die Ausleitung: Schließen Sie die Übungseinheit mit einer musikalischen Aktivität ab, wie zum Beispiel einem gemeinsamen Singen oder Spielen eines Musikinstruments, um das Gedächtnis und die Konzentration zu verbessern.

Es ist wichtig, dass die Übungseinheit ausreichend Zeit für jede Aktivität bietet und dass die Teilnehmer die Möglichkeit haben, sich auf die Aufgaben zu konzentrieren. Am Ende der Übungseinheit sollten Sie Zeit für eine kurze Reflexionsphase einplanen, um das Gelernte zu besprechen und Feedback von den Teilnehmern zu erhalten.

Ganzheitliches Gedächstnistraining für Menschen mit Demenz richtet sich nach den vorhandenen kognitiven Fähigkeiten und Interessen und beachtet den Zeitrahmen der Konzentrationsfähigkeit.

Ganzheitliches Gedächtnistraining und weitere Beispiele

Gedächtnisübungen: Ein Beispiel dafür ist das Auswendiglernen von Gedichten, Songtexten oder Reimen. Eine andere Möglichkeit ist das Spielen von Gedächtnisspielen wie Memory oder das Erstellen von Assoziationen zwischen Begriffen.

Sprachliche Aktivitäten: Hierbei kann man zum Beispiel Rätsel oder Wortspiele lösen, Kreuzworträtsel oder Anagramme erstellen oder sich gegenseitig Geschichten erzählen.

Kreative Aufgaben: Malen, Zeichnen oder Basteln fördert die Kreativität und verbessert die Feinmotorik. Auch das Schreiben von Gedichten, Geschichten oder Tagebucheinträgen kann eine Möglichkeit sein, die kreative Seite des Gehirns zu aktivieren.

Logische Aufgaben: Hierzu gehören zum Beispiel Schach oder andere Strategiespiele, Sudoku, Denksportaufgaben oder das Lösen von Puzzles.

Bewegungsübungen: Bewegung fördert die Durchblutung des Gehirns und kann somit die kognitiven Fähigkeiten verbessern. Ein Beispiel dafür ist Tai-Chi oder Yoga.

Musikalische Aktivitäten: Das Spielen eines Instruments oder das Singen kann das Gedächtnis und die Konzentration verbessern, da beide Fähigkeiten beim Musizieren benötigt werden.

Bei „Mal alt-werden.de“ finden Sie 12 Trainingsziele mit 12 Übungen zum Ausprobieren.

Das regelmäßige Training des Gedächtnisses bietet viele Vorteile, sowohl für junge als auch ältere Menschen. Es macht Spaß, bringt geistige Beweglichkeit, gibt die Möglichkeit sich an anderen zu messen und sorgt für viel Lachen. Das lohnt sich auf jeden Fall für alle.

Mein Seminar zum Thema:

Hinweis der Dozentin: Jeden Beitrag habe ich gemäß meiner Erfahrung und meines Wissens geschrieben. Seit 23 Jahren sehe ich in meinen Seminaren als Dozentin für Pflegeberufe jährlich >1500 Mitarbeiter. Für Stammkunden – teilweise über Jahre – arbeite ich an den Konzepten der Mitarbeiterentwicklung mit. Aus diesem Blickwinkel sind meine Beiträge entstanden und das Angebot meines Wissens. Manche Vereinfachung von Sachverhalten, auch kleinere Unschärfen gehen an die Kürze und leichte Verständlichkeit der Berichte. Ein Blick in meine Seminarausschreibungen geben mehr und genauere Informationen, mehr noch in den Seminaren selbst. Andere Berufsgruppen in der Bewohner- und Patientenversorgung mögen eine unterschiedliche Sichtweise haben, die ich schätze und auch gerne für beide Seiten bereichernd diskutiere. Schreiben Sie an info@horvath-pflege.com.
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