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Gruppenbeschäftigung „Der Jüngste gibt den Takt vor“

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Gruppenbeschäftigung mit Spaß und Freude

Es ist wichtig, dass die Gruppenbeschäftigungen auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner abgestimmt werden. Eine offene Kommunikation mit den Bewohnerinnen und Bewohnern und ein regelmäßiges Feedback können helfen, geeignete Aktivitäten auszuwählen und anzupassen.

  • Spiele: Gesellschaftsspiele wie Bingo, Kartenspiele, Brettspiele und Gedächtnistraining können eine unterhaltsame Möglichkeit sein, um die geistige Aktivität der Bewohnerinnen und Bewohner zu fördern und gleichzeitig soziale Kontakte zu pflegen. Meisterschaften austragen kann ein Ziel sein. Gewinne sind wichtig bei Konkurrenzspielen.
  • Kreatives Gestalten: Kreative Aktivitäten wie Malen, Basteln oder Schmuckherstellung können eine Möglichkeit sein, um die Kreativität und das Selbstbewusstsein der Bewohnerinnen und Bewohner zu fördern und gleichzeitig eine entspannte und gesellige Atmosphäre zu schaffen. Oft hören Betreuungsmitarbeiter von BewohnerInnen „ich habe genug gearbeitet in meinem Leben“ oder „das ist ja Kinderkram“. Jeder Hinweis von Bewohnern ist eine Möglichkeit, das Angebot zu verbessern
  • Musik: Musiktherapie, gemeinsames Singen, Rhythmusinstumente einsetzen, ein Orchester gründen, alles kann eine Möglichkeit sein, um positive Stimmung zu erzeugen und soziale Kontakte zu fördern.
  • Bewegung: Bewegungs- und Fitnessaktivitäten wie Sitzgymnastik, Yoga oder Tanzen können die körperliche Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner verbessern und gleichzeitig eine unterhaltsame Gruppenaktivität sein. Mit Musik geht alles besser.
  • Lesungen: Lesungen von Büchern oder Gedichten können eine Möglichkeit sein, um die geistige Aktivität der Bewohnerinnen und Bewohner zu fördern und gleichzeitig soziale Kontakte zu pflegen.
  • Biografiearbeit: Bildmaterial, alte Fotos, alte Filme, Gespräche … viele Möglichkeiten, eine Lebensrückschau in Gruppen zu gestalten

Gruppenbeschäftigung ist eine Herausforderung

Bei der Durchführung von Gruppenbeschäftigungen im Altenheim können Betreuer auf verschiedene Schwierigkeiten stoßen:

  • Unterschiedliche Interessen und Fähigkeiten: Bewohnerinnen und Bewohner haben oft unterschiedliche Interessen und Fähigkeiten, was es schwierig machen kann, eine Gruppenbeschäftigung zu finden, die für alle geeignet ist. Außerdem gibt es in jeder Bewohnergruppe den oder die eine Bewohnerin, die an allem etwas auszusetzen hat und dies auch lauthals kundtut. Ist diese Bewohnerin auch die Meinungsbildnerin, hat die Gruppenleitung einen schweren Stand.
  • Schwierigkeiten bei der Kommunikation: Einige Bewohnerinnen und Bewohner können aufgrund von Hör- oder Sprachproblemen Schwierigkeiten haben, der Gruppenbeschäftigung zu folgen oder sich aktiv daran zu beteiligen. Vor allem ist das Verständnis in der Bewohnergruppe für die Einschränkungen des anderen dünn gesät.
  • Herausforderndes Verhalten: Einige Bewohnerinnen und Bewohner können aufgrund von Demenz oder anderen Erkrankungen schwieriges Verhalten zeigen, das die Gruppenbeschäftigung stören kann. Orientierte Bewohner zeigen häufig Erziehungstendenzen den dementen Menschen mit herausforderndem Verhalten gegenüber, was schnell zu Unruhe und Aggression führen kann. Ein Appell an das Verständnis und Toleranz verhallt.
  • Zeitmanagement: Betreuer haben oft begrenzte Zeit und Ressourcen zur Verfügung, um Gruppenbeschäftigungen durchzuführen, was es schwierig machen kann, geeignete Aktivitäten zu finden und vorzubereiten. Die Wahrheit ist, viele Betreuer bereiten Beschäftigungseinheiten zuhause vor und kaufen auch noch das Material dafür.
  • Mangelnde Motivation: Einige Bewohnerinnen und Bewohner können aufgrund von Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen wenig oder keine Motivation haben, sich an Gruppenbeschäftigungen zu beteiligen. Passivität und Trauer gehört zum Alter und Mitarbeiter der Beschäftigung sehen ihr Ziel für die Beschäftigung darin, Fröhlichkeit zu verbreiten. Das geht nicht immer gut.

Um diese Schwierigkeiten zu bewältigen, können Betreuer verschiedene Strategien anwenden, wie z.B.:

  • Individuelle Bedürfnisse und Interessen berücksichtigen, ein sorgfältiges Assessment hilft: Betreuer sollten sich bemühen, die Interessen und Fähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner zu verstehen und Gruppenbeschäftigungen entsprechend anzupassen.
  • Klare und einfache Kommunikation: Betreuer sollten eine klare und einfache Sprache verwenden und visuelle Hilfsmittel wie Bilder oder Handzeichen einsetzen, um die Kommunikation zu erleichtern.
  • Schulung von Betreuern: Betreuer sollten regelmäßig geschult werden, um Techniken zur Deeskalation von Verhaltensproblemen zu erlernen und geeignete Aktivitäten vorzubereiten. Der MDK fordert ja 16 UE/Jahr. Ich freue mich, dass ich seit Jahren diese Fortbildungen anbieten kann. hier >>
  • Flexibilität: Betreuer sollten offen sein für Veränderungen und sich anpassen können, wenn sich die Bedürfnisse und Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner ändern. Jede Betreuungskraft lernt bei mir, dass sie 1-2 Plan B haben muss. Beschäftigung die immer geht, wenn sich Unzufriedenheit ausbreitet.
  • Motivation und Unterstützung: Betreuer sollten Bewohnerinnen und Bewohner ermutigen und unterstützen, sich an Gruppenbeschäftigungen zu beteiligen, um ihre Motivation zu erhöhen. Anreize schaffen ist wichtig, zu akzeptieren, wenn kein Angebot auf Zustimmung trifft, auch. Der MDK möchte nur nachvollziehen können, dass jeder ein Angebot/Alternativangebot vorgeschlagen bekommt und damit nicht unbeachtet bleibt.

Gerade wenn es schwierig wird, freue ich mich im Seminar zu unterstützen:

Hinweis der Dozentin: Jeden Beitrag habe ich gemäß meiner Erfahrung und meines Wissens geschrieben. Seit 23 Jahren sehe ich in meinen Seminaren als Dozentin für Pflegeberufe jährlich >1500 Mitarbeiter. Für Stammkunden – teilweise über Jahre – arbeite ich an den Konzepten der Mitarbeiterentwicklung mit. Aus diesem Blickwinkel sind meine Beiträge entstanden und das Angebot meines Wissens. Manche Vereinfachung von Sachverhalten, auch kleinere Unschärfen gehen an die Kürze und leichte Verständlichkeit der Berichte. Ein Blick in meine Seminarausschreibungen geben mehr und genauere Informationen, mehr noch in den Seminaren selbst. Andere Berufsgruppen in der Bewohner- und Patientenversorgung mögen eine unterschiedliche Sichtweise haben, die ich schätze und auch gerne für beide Seiten bereichernd diskutiere. Schreiben Sie an info@horvath-pflege.com.
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